Praxis
Der praktische Unterricht besteht aus der Grundausbildung und den besonderen Ausbildungsfahrten (Sonderfahrten/Pflichtstunden). Die Grundausbildung muss beendet sein, bevor mit den besonderen Ausbildungsfahrten angefangen wird.
GRUNDAUSBILDUNG
Die Inhalte der praktischen Grundausbildung sind in unserem Ausbildungsplan einzusehen.
Besondere Ausbildungsfahrten (Pflichtstunden)
Klasse A, A1, B:
5 x Bundes- oder Landstraße (Überland; davon eine Fahrt mit mindestens zwei Stunden je 45 Minuten)
4 x Autobahn (davon eine Fahrt mit mindestens zwei Stunden je 45 Minuten)
3 x Dämmerung oder Dunkelheit (je zur Hälfte innerorts und außerorts)
Klasse A1 auf A (Erweiterung):
3 x Bundes- oder Landstraße (Überland; davon eine Fahrt mit mindestens zwei Stunden je 45 Minuten)
2 x Autobahn (davon eine Fahrt mit mindestens zwei Stunden je 45 Minuten)
1 x Dämmerung oder Dunkelheit (je zur Hälfte innerorts und außerorts)
Klasse B auf BE:
3 x Bundes- oder Landstraße (Überland; davon eine Fahrt mit mindestens zwei Stunden je 45 Minuten)
1 x Autobahn
1 x Dämmerung oder Dunkelheit (je zur Hälfte innerorts und außerorts)
Klasse M und S:
keine Sonderfahrten vorgeschrieben
Grundfahraufgaben Klasse B
Es müssen mindestens 2 Übungen an der Prüfung gefahren werden. Die Auswahl trifft der Prüfer.
- Einfahren in eine Parklücke vorwärts oder rückwärts (Queraufstellung)
- Rückwärtsfahren in eine Parklücke (Längsaufstellung)
- Rückwärtsfahren nach rechts in eine Kreuzung, Einmündung oder Einfahrt
- Umkehren (selbständiges auswählen einer geeigneten Stelle um umzukehren)
- Gefahrbremsung (Vollbremsung aus 40 km/h)
Grundfahraufgabe Klasse BE
- Rückwärtsfahren um eine Ecke nach links (Bordstein)
Grundfahraufgaben Klasse A, A1
Es müssen mindestens 6 Übungen an der Prüfung gefahren werden. Die Auswahl trifft der Prüfer.
- Fahren mit Schrittgeschwindigkeit geradeaus
- Fahren eines Slaloms mit Schrittgeschwindigkeit (5x 3,5 m Abstand)
- Stop & Go
- Kreisfahrt (4,5 m Halbmesser)
- Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung
- Slalom (4 x 7 m Abstand)
- langer Slalom (4 x 9 m / 2 x 7 m Abstand)
- Ausweichen ohne Abbremsen
- Ausweichen nach Abbremsen
Grundfahraufgaben Klasse M
Es müssen mindestens 4 Übungen an der Prüfung gefahren werden. Die Auswahl trifft der Prüfer.
- Fahren mit Schrittgeschwindigkeit geradeaus
- Stop & Go
- Kreisfahrt (4,5 m Halbmesser)
- Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung
- Slalom (4 x 7 m Abstand)
- Ausweichen ohne Abbremsen
- Ausweichen nach Abbremsen
Grundfahraufgaben Klasse S
Es muß mindestens 1 Übung an der Prüfung gefahren werden. Die Auswahl trifft der Prüfer.
- Gefahrbremsung
- Rückwärtsfahren nach rechts in eine Kreuzung, Einmündung oder Einfahrt (wenn Rückwärtsgang vorhanden)
Prüfungsrichtlinie
Der Bewerber hat nachzuweisen, dass er über die zur sicheren Führung eines Kraftfahrzeuges im Verkehr erforderlichen technischen und über ausreichende Kenntnisse einer umweltbewussten und energiesparenden Fahrweise verfügt sowie zu ihrer praktischen Anwendung fähig ist.
Die Prüfung findet grundsätzlich innerorts und außerorts statt. Autobahn oder Kraftfahrstraßen sind nach Möglichkeit auch zu befahren (außer Klasse M und S).
Prüfungsdauer
Die Prüfungsdauer wird verkürzt wenn der Bewerber gezeigt hat, dass er den Anforderungen einer Prüfung nicht gewachsen ist.
Mindestdauer:
Klasse A = 60 Minuten
Klasse B, BE, A1 und von A beschränkt auf A direkt = 45 Minuten
Klasse M, S = 30 Minuten
Wann geht`s zur praktischen Prüfung?
Das entscheiden Sie und Ihr Fahrlehrer gemeinsam. Frühestens jedoch 1 Monat vor Erreichen des Mindestalters. Der Fahrlehrer muß davon überzeugt sein, dass Sie den Ansprüchen einer Prüfungsfahrt gewachsen sind und die Lernziele der Fahrschüler-Ausbildungsordnung erreicht wurden. Die Anmeldung übernimmt Ihr Fahrlehrer. Termin und Treffpunkt zur Prüfung werden Ihnen rechtzeitig mitgeteilt.
Tipps zur Prüfung
Nehmen Sie sich am Prüfungstag frei. Planen Sie genügend Zeit ein um pünktlich zur Prüfung zu erscheinen. Nehmen Sie keine Beruhigungsmittel oder ähnliches. Stellen Sie sich die Prüfung wie eine ganz gewöhnliche normale Fahrstunde vor. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Prüfer die Fahrtstrecke angibt. Die ersten Minuten sind die schwierigsten. Lassen Sie sich Zeit bei der Einstellung der Spiegel und des Sitzes. Machen Sie keine Hektik schon vor der eigentlichen Fahrt. Bleiben Sie ganz ruhig. Das macht zudem auch einen guten Eindruck.
Vor Fahrbeginn bespricht der Prüfer mit Ihnen den Prüfungsablauf. Während der Prüfung kann es sein, dass der Prüfer Ihnen Hilfestellungen gibt. Sehen Sie dies auch so und denken Sie bitte nicht, dass der Prüfer Ihnen eine Falle stellen möchte. Wenn Sie während der Prüfungsfahrt eine Anweisung des Prüfers nicht genau verstanden haben, dann fragen Sie bitte nach.
Konzentrieren Sie sich und fahren Sie genau so, wie es Ihnen Ihr Fahrlehrer beigebracht hat. Sie müssen am Prüfungstag nicht anders als bisher fahren. Erzählen Sie nicht überall herum, dass Sie Prüfung haben. Sie haben dann nämlich zusätzlich noch den Erwartungsdruck der Anderen, den Sie mit sich „herumschleppen“. Reden Sie darüber nur mit Leuten bei denen Sie wissen, dass sie Ihnen Mut machen. Hören Sie bitte nicht auf Personen, die Negatives über einen Prüfer erzählen. Das entspricht nämlich mit Sicherheit nicht der Wahrheit. Diese Personen sind meist bei einer Prüfung durchgefallen und suchen nun die Schuld beim Prüfer, obwohl es besser wäre die Schuld bei sich selbst zu suchen.
Der Prüfer erwartet keinen „Profi“ hinter dem Steuer. Er kennt diese Situation und berücksichtigt sie auch. Wir werden vor Ihrer Prüfung mit Ihnen eine Prüfungssimulation fahren, um Sie bestmöglichst vorzubereiten.
Was ist wenn doch etwas schiefgelaufen ist bei der praktischen Prüfung?
Dann akzeptieren Sie bitte die Entscheidung. Suchen Sie nicht die Schuld beim Prüfer sondern bei sich selbst. Denken Sie daran: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Der Prüfer erklärt Ihnen Ihre Fehler. Er bespricht mit Ihnen die Prüfungsfahrt und wird Ihnen auch fürs nächste mal Mut zusprechen. Diskutieren oder gar streiten Sie bitte auf gar keinen Fall mit dem Prüfer. Sie könnten ihn bei der nächsten Prüfung wieder haben. Wenn das Gespräch mit dem Prüfer beendet ist, verabschieden Sie sich bitte höflich von ihm. Ihr Fahrlehrer bespricht mit Ihnen den weiteren Ablauf und teilt Ihnen Ihren nächsten Prüfungstermin mit. Dieser ist frühestens 2 Wochen nach der ersten Prüfung. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.